Aus gegebenem Anlass: Leseempfehlungen Flüchtlingsdebatte

Ich zieh mal einen Link aus einem Kommentar-Kommentar hoch und verlinke zwei weitere Artikel, die ich euch gerne ans Herz legen möchte:

1) der Faktencheck der Süddeutschen Zeitung von Anfang September – Zahlen gegen Vorurteile.

2) eine Sprachkritik von @astefanowitsch bei derstandard.at zu den Begrifflichkeiten Flüchtlinge, Migranten usw.

3) den Prantl-Kommentar vom 17.09.15 zum geplanten Asylrecht: „Das geplante neue deutsche Asyl-Abschreckungsrecht ist ein Frevel. Es hungert die Geflohenen aus.“

Vielleicht möchte das ja wer lesen…

Update

4) Chronik flüchtlingsfeindlicher Vorfälle 2015 (beim heutigen Einstellen schon wieder viel zu veraltet, seit dem 07.09. sind bekanntlich-erschreckenderweise schon wieder etliche neue Übergriffe hinzugekommen…)

5) die sehenswerte Panorama-Sendung vom 17.09.2015 in der ARD-Mediathek

6) Asylfakten.de: (nicht nur) für Sachsen. „(..)weil wir selbst schon sehr häufig nach Links und Argumenten gesucht haben, um sie bei Facebook in die Kommentarspalte zu teilen, haben wir uns überlegt, anderen genau diese Faktensuche zu erleichtern.“

Leerstand

Johnny Häusler hat so schön geranted in seinem Post „Als ginge es nur um das Tempelhofer Feld“. Auch ich habe eine Immobilie vor der Nase, die seit Jahren leersteht, und keiner weiß eigentlich, warum – Auszug aus einer Kleinen Anfrage der SPD von 2012(pdf):

„Der LiFo will das Grundstück Berliner Straße 42 vermarkten. Der Leerstand ist in dem Verkauf des Grundstückes begründet. Für das Gebäude Berliner Straße 43 besteht ein Erbbaurechtsvertrag mit dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin e. V. Warum der Verein keine Nutzung aufgenommen hat, ist nicht bekannt.“

Ende 2012 sollte für das Gebäude demnach ein Bieterverfahren eröffnet werden. Es gab dem Internet nach Pläne z.B. für ein Studentenwohnheimprojekt. Ob verkauft wurde oder nicht – keine Ahnung. Passiert ist seitdem jedenfalls: genau nichts. „Leerstand“ weiterlesen

#rp14, Zeltlager und Spielefest

Mein Talk ist online!, schaut mal (mit Knopf an die Backe labern oder so ähnlch.. ;)):

Bisschen diffus, zugegeben – ich war doch recht irritiert von der Situation mit den Kopfhörern, von dem echt recht heftig blendenden Licht, stand vorher #ohschreck erst noch an ’ner falschen Bühne, weil ich zu doof war, das Programm ordentlich zu lesen und wäre also fast noch zu spät gewesen,… 😉 Na ja.

Der Vortrag war als Impuls gedacht, und ein schönes Ergebnis war für mich, dass eine Person mir schrieb, sie würde jetzt eben durch diesen Impuls tatsächlich in Konstanz versuchen, ein weiteres Coderdojo zu gründen. Wenn das kein cooles Feedback ist! Wenn sich nun längerfristig noch etwas aus dieser Idee „OneDayOfCode/Programmiertag“ zusammenfügt, wäre das natürlich umso toller. Schauen wir mal. Die Vortragsdokumentation steht hier.

Das Zeltlager, von dem ich im Talk am Rande berichtete, gibts übrigens auch dieses Jahr wieder, den Flyer dazu könnt ihr hier abrufen, und hier seht ihr meine Laune-Mach-Livebericht-Vor-Ort-Tweets vom letzten Jahr. Vielleciht wär das ja auch was für eure Kids (oder Kids, die ihr kennt)? Es sind noch Plätze frei, Reisezeit sind die ersten drei Wochen der Berliner Sommerferien.

Übrigens, falls ihr in Berlin seid und morgen (Sonntag) Zeit habt: Kommt doch mit Kind und Kegel spontan tagsüber in den Mauerpark (Seite Mauersegler), da findet morgen zwischen 11 und 16 Uhr das große Kinderring-Spielefest statt, auf dem es neben Zeltlagerinfos viele tolle Aktivitäten (Jonglage, Hüpfburgen, Kinderschminken, Kartonstadt,…) gibt. Und mich! 😉 Bis denne?

rp14 Vortragsdokumentation

War das ein Aufwand!, aber ich hab es ja versprochen: Hier findet ihr endlich meine schriftlich ausgearbeitete Vortragsdokumentation zum rp14-Talk(pdf). Auf Youtube ist das Video noch nicht, ich reiche den Link nach, sobald ich was höre/sehe.

// Ergänzung 18.05.2014 Eben entdeckt (ist nicht in den Folien verlinkt, daher hier als Nachtrag:

CODERDOJO Lightbot
„We are delighted to announce the free to play CoderDojo Web Edition of the popular coding educational game Lightbot. In a collaborative effort between CoderDojo and Lightbot to get more young people coding, we’ve developed the Lightbot – The CoderDojo version for young people as a precursor to their first string of code. About Lightbot: Lightbot is a puzzle game made to get kids programming; a game whose game mechanics mask computer science concepts. Using simple commands, procedures, and loops, players instruct a robot how to traverse through each level. „

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Die Vortragsfolien selbst hätten euch wenig genützt – Bilder angucken allein ists ja nicht. Ich habe also vieles sehr verdichtet, und dazu noch eine Menge Informationen, Organisationen,.., die ihr mir in vielen bereichernden Gesprächen ergänzend zugetragen habt, aufgegriffen und angefügt. Hoffentlich sind die nun proppevollen Folien so für euch nutzbar.

Weitere Ergänzungen, Hinweise,.. sind gerne gesehen! – und natürlich auch Support in Sachen „Projekt ComputerLernTag“. Klickt euch mal auf Seite 13, 14 der Dokumentation, da gibts ein paar mehr Infos dazu, Weiteres folgt zeitnah.

Digitalcourage: PopcornCut der NSA-Bundestagsdebatte

Via Twitterlink neulich für euch vorgeguckt, zum Weitergeben für sinnvoll erachtet, daher im Hinterstübchen warmgehalten und nun verzitierbloggt:

Tagesspiegel DiversitySlam 2013: Eine Lesung

Ich schrieb in anderem Zusammenhang hier im Blog schon davon: Für den im Rahmen der Diversity Konferenz 13 von der Charta der Vielfalt zusammen mit dem Tagesspiegel organisierten „Diversity Slam“ beauftragte mich im Herbst der djb, eine Projektbewerbung zu erstellen sowie im Falle der Annahme für den djb zu slammen. 10 Minuten, alle kreativen Stilmittel erlaubt. Challenge accepted. Die Einreichung schaffte es ins Finale, und so präsentierte ich das Projekt im Dezember schließlich mit… einer szenischen Lesung. Die ich euch jetzt endlich auch zeigen kann – bitte sehr! 😉

„Tagesspiegel DiversitySlam 2013: Eine Lesung“ weiterlesen

NSA-Advent

Kein Adventskalender bei mir dieses Jahr. Schaff ich nicht. Aber es gibt da einen, der wird euch gefallen. Oder besser nicht, denn gefallen kann einem all dies ja einfach gar gar gar nicht. Klickenswert ist er jedenfalls, dieser Kalender. 24 mal Kopfschütteln, entlarvter Polit-Sprech und aufgedeckte Überwachungsverharmlosung. NSA-Advent. Zu Weihnachten sind wir schlauer.

BPB: Podcast Überwachung

Neulich in Berlin: Relativ kurzfristig trudelte eine Anfrage für eine Diskussionsrunde zum Thema Überwachung mit dem Bundesvorsitzenden der Deutschen Polizeigesellschaft und erklärten Überwachungsbefürworter Rainer Wendt, dem Rechtsanwalt und Honorarprofessor an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin Prof. Niko Härting, spezialisiert auf Informationsrecht und die EU-Datenschutzverordnung, und dem BPT-Moderator Markus Heidmeier rein. Das Thema war gut, das Gespräch in der Nähe und zeitlich realisierbar, und so sagte ich kurzentschlossen als Teilnehmerin zu, die sich „mit Leidenschaft mit dem Thema auseinandersetzt, eine kritische, aber reflektierte Meinung hat und das Ganze aktiv begleitet“ (aus der Anfrage-Email). Ich hoffe, ich hab mich bei der Aufzeichnung Ende Oktober im Sinne der Anfrage trotz aller Kurzfrist passabel geschlagen. Den Podcast zum Hören gibts seit Neuestem hier zum Download (ich bin selbst noch nicht dazu gekommen, ihn komplett nachzuhören).

Eines möchte ich noch nachtragen – es ist der eigentliche Anlass für diesen Blogbeitrag, da ich dies dem Polizeigewerkschaftsvorsitzenden gegenüber nur noch im Nachgang als finale Antwort auf sein Abschluss-Statement sagen konnte, die Aufzeichnung war da aber schon vorbei:

Rainer Wendt spricht sich in seinem Abschluss-Statement mit Rückgriff auf die NSU-Angelegenheit nicht zum ersten Mal für mehr Überwachungstechniken aus. Dies empfinde ich nicht nur angesichts der Vorkommnisse selbst als völlig inakzeptabel (die langjährige Fehlaufklärung beim NSU-Skandal lag und liegt ja bekanntlich nicht z.B. an mangelnden Vorratsdaten, sondern an unterschiedlichsten geheimdienstlichen und polizeilichen Fehl- und Nichtermittlungen, Datenvernichtung etc.).
Unmöglich finde ich darüber hinaus aber: Ihm geht es ja eigentlich vor allem um Ressourcen – er fordert eine bessere Ausstattung der betroffenen Behörden, um die vorliegenden Aktenberge automatisiert schneller auszuwerten statt hierfür xyz Anzahl von Beamten ungleich länger „anachronistisch“ einzusetzen. Gleichzeitig fordert er aber doch pauschal „die Mittel der NSA“ und setzt sich für eine möglichst weite Befugnisausdehnung der Sicherheitsbehörden ein, ohne Beweise dafür, dass dies tatsächlich erforderlich und verhältnisgemäß sei, noch dazu unmittelbar angescihts eines umfassenden Überwachungsskandals. Ich meine, es ist zwar für jemand in seiner Position vielleicht erwartbar, aber dennoch mindestens unlauter, Forderungen derart emotional zu verschränken.
Oder seh ich da was falsch?!

Doch. Verschlüsselung geht noch. Echt jetze!

Die NSA hat SSL-Verschlüsselung „geknackt“, heißt es in bei Spiegel online, n-tv.de, in Blogs und an viel zu vielen anderen Stellen in Neuland. An die Wand gemalt wird von zu vielen, die es nicht verstehen, dass damit Verschlüsselung _generell_ nicht mehr funktioniert. Ich hielt mich bisher eigentlich für einen Nicht-Techi, aber heute wurde ich vom Leben eines Besseren belehrt. Da wird doch gerade die Realität verzerrt!?!

Mein Eindruck: Nachdem gerade das Interesse an Verschlüsselung und das Bewusstsein für den Sinn von unterschiedlichen Verschlüsselungsformen in der Bevölkerung wächst, soll versucht werden, hier massiv gegenzusteuern. Die Menschen sollen anscheinend glauben, dass Verschlüsselung sowieso nicht funktioniert – dann können sie es ja auch gleich lassen. So ein Blödsinn! Welt da draußen, lass dich nicht veräppeln! Hier werden Äpfel und Birnen und noch jede Menge anderes Obst und Gemüse in einen Topf geworfen.

Ja, wenn die NSA (oder andere Überwachungsorgane) tatsächlich ALLE großen anerkannten SSL-Zertifikatsschlüssel abgegriffen haben sollten, wäre für einen Moment SSL im sicher verschlüsselnden Sinne sozusagen temporär weitestgehend ausgehebelt. Wenn nun aber theoretisch z.B. die Banken, Gesundheitsinstitutionen, was-weiß-ich,.. alle NEUE Schlüsselpaare und Zertifikate anlegen würden UND die NSA diese privaten Schlüssel nicht bekäme, wären wir rein theoretisch wieder auf Null. Katz und Maus. Sie haben es nämlich eben NICHT geknackt. Sie haben mutmaßlich Schlüssel in ihre Gewalt gebracht. Und das gilt auch alles nur für SSL.

Es gibt aber viel mehr Formen der digitalen Verschlüsselung.

All die Diskussion um SSL heißt nicht, dass z.B. die für E-Mail-Chiffrierung genutzte PGP– oder GPG-Verschlüsselung oder bspw. Festplattenverschlüsselung via TrueCrypt unsicher wären. Das sind ganz andere Schuhe, sozusagen. Ich erlaube mir mal, hier ein bisschen was gerade zu rücken – und bin natürlich dankbar, wenn die echten Techis mögliche nicht aufs letzte I-Tüpfelchen ausgefeilte Formulierungen meinerseits entschuldigen und ggf. in den Kommentaren ergänzen und verbessern. „Doch. Verschlüsselung geht noch. Echt jetze!“ weiterlesen