Lieber guter Weihnachtsmann – reloaded

Weihnachtsbild mit GeschenkenDas erste Weihnachtsgedicht, welches ich selbst als Kind aufgesagt habe, war die altbekannte Version von „Lieber guter Weihnachtsmann“. Schon damals entsprach es zu meinem großen Glück eigentlich nicht dem Erziehungsstil meiner Eltern (von wegen Angst machen und drohen mit der Rute und Zwang zum Artigsein..) – dennoch stand schon bei K1 und K2 fest, dass selbst dieses Gedicht so nicht bei uns Einzug finden kann. In adventlichem Kindheitserinnerungen-Gemütlichkeits-Schwung hab ich es nun für K3 umgedichtet. Vielleicht gefällt es ja auch anderen – es sei hiermit in der Welt geteilt! 🙂

LIEBER GUTER WEIHNACHTSMANN

Bild vom WeihnachtsmannLieber guter Weihnachtsmann,
klopfst an uns’rer Türe an.

Komm herein in unser Haus,
packe die Geschenke aus.

„Jedes Kind darf eines haben.“
„Danke für die schönen Gaben!“

Praxistipp:
für kleine Aufführungen geeignet!

Das kleine Gedicht erscheint mit in dieser Form auch supergut geeignet zum Vorsprechen für Kindergartengruppen usw.:
Vier ( in der Kitagruppe vielleicht schon größere) Kinder sagen jeweils eine Zeile der oberen vier Zeilen nacheinander auf; ein Kind mit verstellter Stimme oder ein Erwachsener sagt die Weihnachtsmann-Zeile (5.Zeile) auf. Am Schluss rufen dann alle Kinder zusammen die letzte Zeile im Chor (auch die kleinsten können da schon mitmachen).

London, gezeichnet

stifteDie England-Schulfahrt des ältesten Sprosses steht bevor. Die eigenen Klamotten waschen und „schau mal, was dir noch fehlt, abends können wir ggf. zusammen Restkram shoppen“ waren die heutigen Ferien-Tagesaufgaben. Eben hab ich mal nachgefragt, was denn nun noch zu besorgen sei. Die Antwort: „Also eigentlich vor allem Minen für meine Druckbleistifte!“ #Prioritäten..

PS: Als nicht-fieses Digital-Mutti hab ich dann doch noch an den Steckdosen-Adapter zum Smartphone-Aufladen erinnert und die Prioritäten-Liste somit im besten K1-Sinne noch mal etwas aufgerüscht.. 😉

Kinderarztbeobachtungen: IGeL, Impfungen und Medizin für alle

medikamente_blogMit einem Drittkind, das 13 Jahre jünger ist als das Erstkind, sieht man ja doch einiges, was sich verändert hat bei den medizinischen Empfehlungen. Schon die Unterschiede zwischen K1 und K2 waren erstaunlich (bei K2 war z.B. das zentral erfasste Baby-Hörscreening gerade neu). Und nun erleben wir noch viel mehr Unterschiede – die uns zum Teil erst den Kopf schütteln und dann mit den Ohren schlackern lassen. Und manches „darf“ man ja gar nicht aussprechen.

Ein paar Beispiele?

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Alles Babykram..

jambes_mCirca Ende 2015 erzählten mir bei einem netten Treffen zwei liebe Menschen, die ich aus dem politischen Umfeld kenne, dass in ihrem Umfeld welche ein Kind bekämen, und von ihrer leichten Sorge, dass sich dann mit denen eigentlich alles nur noch um DIESES eine Thema drehen würde. Und sie sagten mir sinngemäß: „Ach Manu, aber DU bist da ja das Gegenbeispiel. Du hast doch auch mit den noch kleinen Kindern so viel anderes gemacht. (..)“

Manu schweigt

Dieses Gespräch hat mich ziemlich beeindruckt (zumal ich zu der Zeit selbst und für andere unsichtbar nach vielen Jahren des Wünschens und Partnerüberzeugens tatsächlich gerade „ein bisschen schwanger“ war). Das Gespräch hat mich nachdenken lassen über mich, über mein Engagement gestern, heute, morgen, über mein Blog, über die Frage nach dem Voltaire’schen „Gärtnern“ oder dem Kämpfen gegen Windmühlen (ganz egal, ob diese nun „Vorratsdatenspeicherung“ und „Überwachungsgesetze“ oder „AfD“ und „Front National“ auf ihren Flügeln zu stehen haben). Das Gespräch ist mit ein Grund, warum es (nicht nur) hier so still wurde um mich, um meine digitale Persönlichkeit. Was würde ich noch schreiben, was schreiben wollen? Was vom Privaten publik machen, was politisch betrachten,…?

Ja, ich fühlte mich „gepampert“ von der Aussage, ein „tolles Gegenbeispiel“ zu sein. Und wusste oder fühlte aber doch eigentlich auch sofort, dass es meiner Selbstwahrnehmung letztlich nicht entsprach. Denn auch wenn ich weiter studierte beim ersten Kind, auch wenn ich ziemlich kurz nach der Geburt von K2 einen Job annahm, auch wenn ich immer noch viel anderes machte als das Tausendsassa, das ich nun einmal bin und bleiben werde, und auch wenn ich mich in den Jahren, in denen meine beiden Großen im Kita- und Grundschulalter waren, recht intensiv politisch engagiert hatte: Meine Gedanken, meine Bestrebungen kreisten trotzdem und vielleicht gerade darum auch immer sehr um meine kleinen großen ganz persönlichen Wunder. Ja, ich hätte so ziemlich alles sofort für sie aufgegeben. Und wie wichtig mir Kinder im Allgemeinen, aber auch meine im Besonderen waren und sind, spiegelte sich schließlich auch auch immer hier, auf diesem meinem kleinen Blog, mindestens zwischen den Zeilen.

„Schnulli“-Content

Wir haben hier tatsächlich noch ein Baby bekommen und nun darf ich ihn noch mal ganz hautnah erleben, diesen Zauber des ersten Jahres.* Glück - kleine m-Hand an großer M-HandUnd nach vielem langem Hin- und Herüberlegen sag ich jetzt auch: Ja, das ist gerade der Schwerpunkt in meinem Leben. Ja, darum kreise ich gerade voller Glück, denn dieses dritte Wunder war sogar in meinem privilegierten, überaus wohlbehüteten und liebeserfüllten Leben keineswegs selbstverständlich. Und ja, bei allem schlechten Großen, dass der Rede und der Aufregung vielleicht so viel wichtiger erscheint – über dieses Kleine will ich momentan mit Vorliebe schreiben. Denn mein kleines, unwichtiges Leben spielt eben gerade auf diesen Saiten und ich bin so un-, un-, un- unendlich dankbar dafür.

Und vielleicht ist, bleibt ja sogar irgendwie politisch, irgendwie gesellschaftlich relevant, was ich so Kleines schreibe, auch wenn es sich um Kinderarztbesuche, windel(freies) Leben, um Geschwisterliebe und ähnlichen „Schnulli“ handelt.

 
 

 
 
 
*Ich weiß natürlich, dass nicht jede und jeder diese Zeit als Zauber empfindet. Ich kenne die Debatte um „regretting motherhood“ und will diese in keiner Weise abwerten oder gar wegreden. Für mich selbst jedoch ist es tatsächlich ein großer Zauber mit ganz viel Liebe und unbezahlbar-wertvollem Bling Bling und ich gehöre zweifelsohne zu jenen, die in der Elternschaft mit – vielleicht aus manchem Auge gar übertriebener – Freude aufgehen und diese Rolle in freier Wahl leben möchten.

Service? Superservice! Großartiges Bürgeramt Pankow!

Gestern machte ich mich im wunderbaren Sonnenschein mit dem vor wenigen Tagen geborenen Drittkind auf seinen ersten Weg außerhalb der Wohnung – um nämlich das liebe Küken im Bürgeramt anzumelden. Vor Ort dann die Erkenntnis: Das passiert an einer speziellen Stelle im Standesamt (die anderen Kinder hatte immer der Papa angemeldet, ich war da nie dabei gewesen und hatte entsprechend keine Ahnung) – und diese Stelle ist nur an 3T/W geöffnet, der gestrige gehörte natürlich nicht dazu.

Die Damen am Bürgeramts-Empfang versuchten, mich trotzdem an den Tisch der zuständigen Kollegin zu bekommen, diese war aber zu der Zeit nicht vor Ort. Kurzentschlossen boten sie an, sich dann eben ihrerseits „um allet zu kümmern, ditt jeht ja so nich‘ mit so eem kleenen Würmchen!“ Eben kam der Anruf: Alles geklärt, Kollegin weiß Bescheid, Unterlagen sind vorgelegt, nachher kann ich alles abholen kommen.

Und dann geh ich noch mal am Empfang vorbei. Mit Blümchens. Weil derart mitkümmerndes Dorfleben in der Stadtbehörde echt mehr als wunderbar und definitiv selbst für das entspannte Pankow keine Selbstverständlichkeit ist.

Kleinkindbustiers als Gesundheitsvorsorge – echt jetze?!

Neulich nebenbei entdeckt (Sale durchgeguckt):

„Mit diesem frischen Bustier legen Mädchen einen gesunden Grundstein für
ihre Zukunft.“

Erhältlich ab Größe 92 (das entspricht dem Alter 1,5 Jahre). Japp.

Für die Nieren wäre ein Unterhemd besser, scheint mir? Oder hab ich bloß was verpasst und Eltern sollten nach neuestem Forschungsstand für ihre lütten Girls insbesondere auf das Wärmen der noch unentwickelten Brustdrüsen achten?

Screenshot aus dem Online-Shop, Stand 26.08.2016 10:34 Uhr

sanetta mädchenbustier quelle http://www.sanetta.de/md-bustier-44.html

Kindheitserinnerung: Vergessenes Essen

Mann, das hatte ich lange nicht. Grüner Salat! In süß(-sauer)! Welch supersimple kulinarische Wunderbarkeit – und in diesem Fall aus der Faulheit geboren (Appetit auf Grünzeug und keine Lust, die restlichen Zutaten für einen vollwertigen gemischten Salat einkaufen zu gehen)…

manubloggt grüner Salat

Einfach bloß grüner Salat (ganz originalgetreu wäre leicht labberiger Kopfsalat), Zitronensaft (heute frischer, früher bei meinen Eltern Zitronensäure in Wasser gelöst, wir hatten ja nüscht ;)) und Zucker. Und dann reinlegen, ääääh, reinhauen! (Und wie Papa immer sagte: Aber schön kauen, sonst legen sich die Blätter an die Magenwände an und machen Bauchschmerzen!)

HACH!!!

 

Großelternbande: von Vertrauen, Konflikten und Ehrlichkeit zwischen den Generationen

Kindheitserinnerungen: Meine Großeltern

Als ich ein Kind war, waren meine Großeltern für mich sehr wichtig. Ich hatte durch diverse Scheidungen und Neuverbindungen in der Familie vier Großelternpaare, zu dreien von ihnen gab es (und gibt es bis heute) viel Kontakt – und bei einem dieser Großelternpaare war ich im Kindergarten- und Grundschulalter besonders häufig zu Besuch. Da durften wir bei Oma und Opa im Bett oder wahlweise auch auf der Couch schlafen, es gab wenig Regeln und viel Eiscreme, der Opa hatte einen dicken Bauch, auf dem wir Kinder wild herumtobten, und es gab einen großen gelben Kachelofen, der für mich als Neubausiedlungskind irgendwie einen besonderen Reiz hatte.

Dickkopf gegen Dickkopf

Als ich ungefähr neun oder zehn Jahre alt war, hatte ich einen Streit mit meinem Kachelofen-Opa. Er fand, ich sei alt genug, auch mal ein bisschen zu helfen und solle auf einer Kehrschaufel die Asche die Straße hinunter und bis zur Aschetonne tragen. Ich fand das unglaublich peinlich und die Art seiner Aufforderung vermutlich auch unangemessen. Zwei Köpfe, zwei Meinungen prallten aufeinander, er meinte, dann könne ich jetzt auch nach Hause fahren, und genau das tat ich dann auch.

„Ich kläre hier was mit meinem Opa!“

Zu Hause hätte ich nichts erzählen müssen, aber sicherlich habe ich es doch getan. Und vermutlich haben meine Eltern, immer sehr auf eine gute Kommunikations-Balance bedacht, mir geraten, den Opa einfach anzurufen. Das Dilemma sei unauflösbar, aber ein gemeinsamer Weg sei bestimmt auch möglich, ohne mein Gesicht zu verlieren. Das werde schon wieder, „nur Mut!“

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Thank you for travelling with Deutsche Bahn

Hahahah: Diese E-Mail einer Freundin, die in Frankfurt wohnt, erreichte mich heute früh. Vorab: Sie hat sich inzwischen wieder beruhigt, sich ein Weilchen die Sonne auf die Nase scheinen lassen – und mir erlaubt, diese ihre doch für Außenstehende eher amüsante E-Mail hier zu veröffentlichen. Have fun..!

Reise zu einem Seminar nach München, das um 9:00 Uhr beginnt.

Zug ab FFM um 5:51 Uhr (kotz).

Aufstehen um 4:45 Uhr (kotz). Taxi zum Hbf um 5:20 Uhr.

Ankunft am Hbf: „ICE 521 40 Minuten Verspätung aufgrund einer technischen Störung auf der Strecke“

KOTZ.

6 Uhr, die Lounge macht auf. Bestellung Schwarzer Tee.

6:15 Uhr, Durchsage: „Meine Damen und Herren, der ICE nach München fährt in Kürze ein.“ (Na wer sagt’s denn, doch keine 40 min!).

Sofort Mantel geschnappt und los zum Gleis.

6:18 Uhr, Ankunft am Gleis. Die Rücklichter des abfahrenden ICE 521 verschwinden in der aufgehenden Morgensonne. Verpasst. Ungläubiges Starren. Dann: Zorn. Niemand da zum Beschweren.

Was bleibt: der nächste ICE, 6:54 Uhr.

Ankunft pünktlich. Dann: „Meine Damen und Herren, aufgrund einer technischen Störung müssen wir den Zug ausschalten und alle Systeme komplett neu hochfahren.“

Es wird dunkel. Auch in mir.

7:25 Uhr: Abfahrt. Ankunft in MUC noch nicht absehbar. Es bleibt spannend.

Thank you for travelling with Deutsche Bahn.

Ergebt euch: Der Duden macht Sinn

Eben aus anderen Gründen mal kurz online was zum Thema Sinn beim Duden geschaut und das hier gefunden:

5. Ziel und Zweck, Wert, der einer Sache innewohnt
Beispiele
[…]
etwas macht keinen/wenig Sinn (umgangssprachlich; hat keinen/wenig Sinn; nach englisch it doesn’t make [any] sense)

Okay, dahinter steht sauber kurz der Hinweis „umgangssprachlich“ und unter (4.) findet sich auch ein Verweis auf „Sinn ergeben“. Aber warum nun eigentlich die eine Formulierung im Deutschen (nur) umgangssprachlich genutzt werden sollte und die andere nicht, und warum man Sinn auch im Englischen nicht „machen“ kann, lässt sich mit Dudens Hilfe hier nicht herausfinden.

Aber hier! Für alle, die das auch endlich mal genau(er) wissen wollen, empfehle ich diesen lesenswerten belleslettres-Artikel mit Videotutorial. Sehr aufschlussreich!